02.02.2012
Besichtigung UKH Linz
Mit dem Begriff UKH verbinden die meisten Linzer noch das im Jahre 1951 eröffnete langgezogene Gebäude an der Blumauerstraße, das mit seiner markanten runden Fassade den Blumauerplatz nach Südosten abgeschlossen hat. Dieses hatte sich im Laufe der Zeit, verbunden mit den Namen Böhler, Streli, Kukla und Kröpfl als Unfallkrankenhaus einen ausgezeichneten Ruf erworben. Doch dann kam das Gebäude in die Jahre und die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) entschloss sich zu einem Neubau an der Garnisonstraße. Und dieses, im Jahre 2005 eröffnete und nach modernsten architektonischen und spitalstechnischen Erkenntnissen errichtete und eingerichtete Krankenhaus war am 2. Februar Ziel der heurigen Betriebsbesichtigung.
Im Hörsaal des Hauses begrüßte der Obmann des Veranstaltungsausschusses der „Linzer Bürger“, Herr Gerhard Sigl die Anwesenden und dankte den leitenden Herren der AUVA für die Einladung. Dr. Erhard Prugger, Vorsitzender des Landesstellenausschusses der AUVA, selbst „Linzer Bürger“, begrüßte die 39 Teilnehmer. Zu Beginn seiner Ausführungen schilderte er Entstehung und Entwicklung der AUVA. Bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gab es viele Arbeitsunfälle. Im Interesse der Betroffenen, aber auch im Interesse der Betriebe, kam es zu Versicherungsgemeinschaft zwecks Heilung und Rehabilitation, sowie der Auszahlung einer Unfallrente.
Später kam noch die Prävention dazu, die heute eine Kernaufgabe der AUVA ist. Dank präventiver Maßnahmen ist seit 1970 die Anzahl der Arbeitsunfälle um 40 % gesunken. Gestiegen sind in diesem Zeitraum die Freizeitunfälle, deren Versorgung nicht die Aufgabe der AUVA bzw. des UKH wäre. Doch dies ist genauso, wie die Versorgung von Studenten und Kleinkindern eine freiwillige Leistung der AUVA und damit eine Leistung der OÖ Wirtschaft. Dr. Prugger bezeichnete das neue UKH als „Edelstein“ unter den Krankenhäusern, ein mit rund 500 Beschäftigten zwar kleines Krankenhaus, das aber auf Grund ausgezeichneter Ärzte und bestgeschultem Pflegepersonal in der gesamten Unfallchirurgie, in der Polytrauma-Behandlung, in der Mikrochirurgie und in der Behandlung von Brandverletzungen einen weit über die Grenzen Österreichs hinausgehenden Ruf besitzt. Bei der letztgenannten Heilbehandlung können heute schon Brandopfer mit bis 90%igen Hautverbrennungen gerettet werden.
Zum Abschluss wies Dr. Prugger darauf hin, dass die Verantwortlichen für den Spitalsbetrieb stets in allen Bereichen Optimierungen anstreben. Diese dürfen jedoch niemals auf Kosten der Patienten oder der Mitarbeiter erfolgen. So sind z.B. durch Kooperationen mit anderen Instituten beträchtliche Einsparungen ohne Qualitätsverlust gelungen. Anschließend erfuhren die „Linzer Bürger“ in einer Film- und Bildpräsentation, kommentiert von Dr. Bernhard Albert, Direktor Stellvertreter der AUVA Landesstelle, weitere Details über die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt und das UKH.
Das 2005 eröffnete Spital wurde mit einem Aufwand von 175 Millionen Euro errichtet. Im letzten Jahr behandelte das Team von 67 Ärzten 52.000 Patienten, davon 7.000 stationär, alle anderen ambulant. Mitarbeiter, die sich außer Haus befinden sind im Bedarfsfall auf Grund eines Alarmierungssystems, bei dem auch die Hilfe des Roten Kreuzes in Anspruch genommen werden kann in maximal 30 Minuten einsatzbereit. Das Krankenhaus hat 455 Krankenbetten inklusive 12 Intensivbetten. Die Betriebskosten betragen zurzeit im Jahr rund 50 Millionen Euro.
Der folgende Rundgang durch das UKH, kompetent geleitet vom Verwaltungsleiter des Hauses, Herrn Ing. Mag. Hermann Kloimstein, MAS, gewährte den Besuchern einen Einblick in einen modernen Spitalsbetrieb, in dem der Grundsatz herrscht: „Die Zufriedenheit und Sicherheit unserer Patientinnen und Patienten bestimmt maßgeblich den Ruf unseres Hauses und stellt letztendlich den Garant für alle unsere Arbeitsplätze dar!“
Höhepunkt der Besichtigung war der Schockraum mit mobilem Computertomographiegerät zur Diagnoseerstellung und Erstbehandlung.
Der interessante und informationsreiche Abend endete im Speisesaal bei Würsteln und Getränken. Die „Wohlfahrtsvereinigung Linzer Bürger“ dankt der AUVA, im speziellen den Herren Dr. Prugger, Dr. Albert und Mag. Kloimstein für die Besichtigung des neuen Linzer Unfallkrankenhauses.
R.P.