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Helmut Hoffmann

Die Väter des Bürgerhauses

Im letzten Jahr wurde bei unserer Wohlfahrtsvereinigung einige Male angefragt, ob für Personengruppen eine Führung durch das „Haus der Linzer Bürger“ möglich sei.

Diese Anfragen freuten uns, noch dazu, wo als Begründung für diesen Wunsch auch die lange Tradition der „ Linzer Bürger“ die nach 122 Jahren Vereinstätigkeit im Bewusstsein vieler Linzer verankert ist, angegeben wurde.Doch was könnten wir interessierten Besuchern zeigen? Sicher nichts Sensationelles!

Wir könnten sie in eine der 17 Sozialwohnungen führen die wir erhalten und um einen Unkostenbeitrag zur Verfügung stellen. Wir könnten vom Gemeinschaftsbalkon des letzten Stockwerkes einen Blick in den Hof und den Garten werfen. Wir könnten ihnen in den neugestalteten Clubräumen in einem Vortrag Aufgaben und Ziele der „Linzer Bürger“ erklären, sowie die abwechslungsreiche Geschichte des Vereins erzählen.
Und wir könnten ihnen an der Ehrentafel im Foyer jene Vorstandsmitglieder vorstellen, die im Jahre 1923, in der schwierigen Zeit nach dem 1. Weltkrieg durch den Erwerb des Bürgerhauses ihren bedürftigen Standesgenossen einen würdigen Alterswohnsitz zur Verfügung stellten.
Der Erwerb war für sie auch ein Risiko, denn die Finanzierung war mit persönlicher Haftung und langjährigen Ratenzahlungen verbunden.

Wer waren diese Männer, was war der Grund für ihr Engagement? Es waren Linzer Wirtschaftstreibende, die sich durch die Zielsetzung des Vereines verbunden fühlten. Sie haben Sinn und Nutzen ihrer ehrenamtlichen Arbeit, deren Erfolg in Wechselbeziehung zu Tatkraft und Freude steht erkannt.
Und mit Tatkraft und Freude wollen auch wir die Vereinsarbeit im neuen Jahr beginnen!
Ich wünsche allen Mitgliedern, Mitarbeitern, Freunden und Gönnern ein glückliches neues Jahr!

Ihr

Obmann KommR Dr. Rudolf Trauner

Helmut Hoffmann

43 Jahre im Dienst der Linzer Bürger

Im letzten Bürgerbrief bedankte ich mich anlässlich des Jahres des Ehrenamtes bei allen „Ehrenamtlichen“ und insbesondere bei den Mitarbeitern unserer Wohlfahrtsvereinigung für ihr Engagement. Nun möchte ich aus gegebenem Anlass einem „ehrenamtlichen Mitarbeiter“ auch ein Ge-sicht verleihen und die Person und den Menschen dahinter vorstellen.
OStR Prof. Ing. Reinhold Pötzelberger wurde am 9. 5. 1941 in Linz geboren. Nach dem Besuch der Volks- und Hauptschule, trat er 1955 in die höhere Abteilung für Elektrotechnik der damaligen Bundesgewerbeschule in Linz (heute HTL) ein, wo er 1961 maturierte. Er war dann bei der Firma Sprecher und Schuh als Konstrukteur beschäftigt und nach Ablegung der Meisterprüfung für das Elektromechanikergewerbe, trat er 1969 in den Berufsschuldienst ein. Neben seiner Lehrtätigkeit war er auch Mitglied bei Arbeitsgemeinschaften und organisierte und leitete Seminare im Bereich der Lehrerfortbildung. Ebenfalls war er in der Erwachsenenbildung mit ausgezeichnetem Erfolg tätig. Ab 1984 war er, nach Ablegung einer weiteren Lehramtsprüfung für den technischen und gewerblichen Fachunterricht an berufsbildenden mittleren und höheren Schulen als Professor an der BPA Linz tätig. 1996 wurde ihm der Berufstitel „Oberstudienrat“ verliehen. Seit Juli 2002 genießt er den wohlverdienten Ruhestand nach einem erfüllten und erfolgreichen Arbeitsleben.
Sein Engagement für die „Linzer Bürger“ begann er bereits im Alter von 27 Jahren im Jahr 1968. 1971 vollzog er dann den Nagelschlag. Anfangs nahm er nur als Beirat an Sitzungen teil. Ab 1980 arbeitete er im Veranstaltungsausschuss und 1983 wurde er Obmann des Presseausschusses und auch Mitherausgeber des „Bürgerbriefes“. Für insgesamt 130 Bürgerbriefe war er bis 2006 verantwortlich. Diese Verantwortung übertrug er dann Schriftführerin Ingrid Huber, steht aber bis heute als Verfasser von historischen und informativen Artikeln und Rat- und Impulsgeber zur Verfügung. 1989 war er federführend bei der Herausgabe des Buches „Ein Jahrhundert Linzer Bürger“ tätig. Seine Tipps, Ratschläge und Vorschläge werden von der Vereinsführung stets geschätzt. Wenn bei einem Bürgernachmittag ein Vortrag von ihm auf dem Programm steht, platzt die „Arche Noah“ in der WKOÖ aus allen Nähten.
In diesem Sinne möchte ich dir lieber Reinhold, als personifiziertem „Ehrenamtlichem“ nochmals für dein jahrzehntelanges Engagement danken und zu deinem 70. Geburtstag viel Glück und Gesundheit wünschen.

Ihr

Dr. Rudolf Trauner

Helmut Hoffmann

Zum Jahr des „Ehrenamtes“

Die tägliche Arbeit kann neben dem notwendigen Zweck des Broterwerbes auch ein Teil eines sinnvollen und glücklichen Lebensvollzuges sein. Dies wird umso mehr gelten je mehr sie der eigenen Berufung und Neigung entspricht.

Arbeit ist in bestimmten Bereichen auch „Dienst am Nächsten“, wer auch immer der „Nächste ist“ – Alte, Junge, Kranke, Behinderte, Einsame, Bedürftige…..! Alte und kranke Mitmenschen müssen betreut und gepflegt werden und mit geeigneten Veranstaltungen vor der Einsamkeit bewahrt werden. Behinderte müssen aus der sozialen Isolation geführt werden, ihr Selbstwertgefühl muss durch Beschäftigung geweckt und verstärkt werden. Bedürftige müssen unterstützt werden und Jugendliche sind in ihrer Entwicklung durch ein sinnvolles Freizeitangebot in den Bereichen Sozialarbeit, Bildung, Sport, Wandern und Unterhaltung zu fördern.
Viele humanitäre Aufgaben werden heute noch mit Liebe, Hingabe und Selbstlosigkeit in der Familie wahrgenommen. Doch wo die Geborgenheit der Familie fehlt, müssen öffentliche und private Institutionen diesen „Dienst am Nächsten“ übernehmen. Diese können jedoch in vielen Bereichen ihre humanitäre Aufgabe nur mit Hilfe hochherziger Menschen, mit Hilfe ehrenamtlicher Mitarbeiter erfüllen. Die Statistik spricht von Millionen Arbeitsstunden, die in diesen Bereichen geleistet werden, eine Zahl deren Wert durch Geld nicht ausgedrückt werden kann.

Warum übernehmen Menschen ehrenamtliche Tätigkeiten, warum stellen sie sich unbezahlt und oft unbedankt in den Dienst der Gemeinschaft? Vielleicht liegt es im Wesen des Menschen Gutes zu tun, dem Mitmenschen helfen zu wollen, vielleicht empfinden sie es, wie es das Wort „Ehrenamt“ ausdrückt als Ehre für andere tätig zu sein, vielleicht wollen sie nur dabei sein, weil sie sich in der Gesellschaft gleich gesinnter Menschen wohl fühlen?
Vielleicht führt es bei manchem Mitarbeiter zur Zufriedenheit. Goethes Faust ist auch erst glücklich als er in der Arbeit für den Nächsten den Sinn des Lebens erkennt!

Ich möchte an dieser Stelle allen „Ehrenamtlichen“, insbesondere den Mitarbeitern unserer Wohlfahrtsvereinigung für ihr Engagement herzlich danken.

Ihr

Dr. Rudolf Trauner

Helmut Hoffmann

Tradition verpflichtet

Unsere Wohlfahrtsvereinigung wird heuer122 Jahre alt. Sie zählt somit zu den ältesten noch bestehenden Vereinen von Linz.

Wie kam es zu ihrer Gründung? Im späten 19. Jahrhundert herrschte trotz wirtschaftlichen Aufschwunges meist bei alten Menschen viel Armut, vor allem auch deshalb, weil ein soziales Netz wie wir es kennen, fehlte. Daher gründeten im Jahr 1889 verantwortungsvolle Gewerbetreibende unter dem Namen „Linzer Bürgertisch – Gesellschaft“ einen Verein zum Zwecke „ alte Gewerbetreibende, die in Not geraten sind, zu unterstützen und durch freundschaftliches und gemeinsames Wirken zur Erstarkung und Förderung des Bürger -und Gemeinsinnes beizutragen“.

Der Elan, die Begeisterung mit der die Gründer an die Arbeit gingen, spiegelt sich im Ablauf des Vereinsgeschehens im Gründungsjahr wieder.

Es begann am 11. Jänner mit einem Aufruf in der „Linzer Tagespost“ dem Verein beizutreten. Dieser hatte ein ungeahntes Echo. Es folgten in kurzen Abständen die konstituierende Sitzung mit der Wahl des Vereinsvorstandes, die Einweihung des ersten Bürgertisches, bei der Bürgermeister Wimhölzel den Nagelschlag vollzog und der „10 Kreuzer – Beschluss“ nachdem jedes Mitglied pro Woche 10 Kreuzer zu spenden hat. Der Verein hatte zu dieser Zeit schon 100 Mitglieder.

Im April wurde Altbürgermeister Dr. Karl Wiser Ehrenmitglied, im Juli kamen 10.000 Gäste zu einem Waldfest oberhalb des Zaubertales, im September war am Linzer Volksfestgelände ein Bürgerfest geplant, das allerdings dem Schlechtwetter zum Opfer fiel und im Dezember kamen über 1.500 Gäste zu einem Kellerfest in der Hirschgasse.

Der Verein hatte zu Jahresende bereits 330 Mitglieder und ein Vermögen von 2320 Gulden. Die humanitäre Arbeit konnte beginnen. Wie konnten dies Männer bewirken, von denen viele neben ihrem Beruf auch noch „Armenväter“ waren, also Vorsteher eines der zahlreichen Linzer „Armenbezirke“. In dieser Funktion mussten sie für alle Bedürftigen ihres Bezirkes sorgen.

Wir sehen heute manchmal die forschenden Blicke der Gründungsväter auf uns gerichtet. Aber wir fühlen uns nicht nur diesen verpflichtet, sondern auch jenen Amtswaltern, die in der politisch und wirtschaftlich turbulenten Zwischenkriegszeit unser Bürgerhaus erworben haben und jenen, die nach dem zweiten Weltkrieg unseren aufgelösten und enteigneten Verein neu gegründet und erfolgreich geführt haben.

Daher haben wir uns für das Jahr 2011 wieder viel vorgenommen. Neben den bewährten Veranstaltungen wie Bürgernachmittage, Sommerfest, Herbstfahrt und Adventfeier, möchten wir wieder die früher so beliebte Frühlingsfahrt durchführen. Als kulturelle Veranstaltung ist wieder ein Theaterbesuch geplant und die neu gestalteten Klubräume im Bürgerhaus werden wir unseren Mitgliedern anlässlich eines „Tages der offenen Tür“ vorstellen.

Und unsere traditionelle Verbundenheit mit der Wirtschaft, werden wir mit dem Besuch bei der Firma Schachermayer weiter vertiefen.

Wir würden uns freuen Sie bei dieser Veranstaltung am 29. März um 15 Uhr begrüßen zu können.
Ihr

Helmut Hoffmann

Gedanken zum Jahreswechsel

Die deutsche Bischofskonferenz stellte das Weihnachtsfest 2010 unter den Gedanken„Jeder wird gebraucht!" Scheinbar gibt es Mitmenschen die glauben, dass sie nicht gebraucht werden, denn sonst wäre dieser Gedanke nicht notwendig, nicht aktuell.

Doch diese Menschen irren! Denn jeder Mensch hat Eigenschaften und Fähigkeiten die gebraucht werden. Und mit dem „Gebrauchtwerden" ist das Helfen verbunden, die Arbeit für den Nächsten, die Arbeit in der Familie, die Arbeit in der Gemeinschaft. Und diese Arbeit kann ein Beitrag für den eigenen glücklichen Lebensvollzug sein. Genauso irrt eine weitere Gruppe von Mitmenschen – die Gruppe jener, die glauben niemand zu brauchen. Ihnen droht die Einsamkeit, spätestens im Alter. Sie sollten den Kontakt suchen, sie sollten auf die Menschen zugehen. Oft genügt schon dabei zu sein, mitmachen, reden, diskutieren, lachen – denn jeder wird gebraucht!

Zum Jahreswechsel möchte ich unseren Mitgliedern, Amtswaltern, Freunden und Gönnern für ihre Unterstützung und Mitarbeit danken und allen ein glückliches neues Jahr wünschen.

 Ihr KommR Dr. Rudolf Trauner

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